Sonntag, 15. August 2010

Continentalcup der Damen in Bischofsgrün


Am vergangenen Samstag besuchten wir nach langer Zeit der Vorfreude erstmalig einen Wettbewerb der Skisprungdamen. Die Herren der Schöpfung sind in dieser Sportart ja recht präsent im TV und auch die ein oder andere Station der Vierschanzentournee haben wir schon besucht, doch dass es in dieser Disziplin auch Damenwettbewerbe gibt, war uns bislang noch weitestgehend entgangen. Umso gespannter waren wir nun auf das, was uns erwarten würde.

Die Rahmenbedingungen waren für einen Tag Mitte August eher bescheiden, Nebel und Temperatur ließen am Morgen des Tages mehr an Herbst als Sommer denken, aber zumindest blieben wir von Regen verschont. Als wir an der Schanze ankamen bestätigte sich meine Vermutung, wir hatten es definitiv mit einer Randgruppensportart zu tun und vermutlich waren Rubenbauer und Bauernfeind gemeinsam mit unserer lieben Freundin Bine die einzig zahlenden Gäste und auch die einzigen, die nicht mit einer Athletin verwandt oder als Trainer für sie vor Ort waren. Doch hatte diese Tatsache auch den Vorteil, dass wir wesentlich näher ans Geschehen heran konnten. Nach dem ersten Durchgang wanderten wir neben dem Aufsprunghügel hinauf und fanden uns zwischen Aktiven und Betreuern direkt unter dem Schanzentisch ein. Aus dieser Perspektive beeindruckten mich dann die ersten Springerinnen des zweiten Durchgangs wirklich enorm. Die Nähe zum Absprungpunkt ließ uns quasi mit allen Sinnen an der Energie dieses Sports teilhaben. Wir spürten den Wind am Hang viel stärker als im Auslaufbereich und bekamen langsam ein Gefühl dafür, wann mit einem Start wieder gewartet werden musste, die Anlaufgeschwindigkeit wurde von einer abstrakten Größe zu einer hör- und sichtbaren, die meine fotographischen Geschicke auf eine Probe stellte (doch das nahezu unmögliche ist mir mit meiner Dilletanten-Kamera dann doch noch gelungen).
Überraschend war die große Altersspanne der Sportlerinnen, von 12 bis 30 war bei den 61 Starterinnen nahezu alles vertreten. Doch allem Anschein nach ist derzeit das Feld der Aktiven noch zu klein, als dass eine weitere Unterteilung sinnvoll wäre. Wer weiß, vielleicht verändern sich auch in dieser Disziplin die Anteile von Männern und Frauen noch stärker. Meine feministische Seite unterstützt die Damen jedenfalls im Geiste.
Am Ende des Nachmittags hatten wir uns großartig unterhalten und Jenna Mohr vom SC Willingen siegte mit 237,7 Punkten und Weiten von 67 und 66,5 m (trotz Gips an der Hand!) vor den US Amerikanerinnen Abby Hughes und Sarah Hendrickson.

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